Das Hamburger Motorradidol, Mathies Stüdemann, ist am 8.10.2024 im Alter von 93 Jahren nach kurzer schwerer Erkrankung entschlafen und „zu seiner letzten Tour aufgebrochen“. Er hatte auch viele Jahrzehnte in der Norddeutschen Geländemeisterschaft große Akzente gesetzt.
Bereits 1950 startete er bei der Veranstaltung „Harburger Berge“ auf einer Express K100 mit 98er Sachs Motor und auch bei Rund um Mölln auf Roconova 125 mit Eigenbau Rahmen. Es folgten private Einsätze auf Zündapp und anschließend seine Berufung zum Maico- sowie nachfolgend zum Zündapp Werksfahrer (1956 bis 1958). In Garmisch-Partenkirchen absolvierte er 1956 auf Zündapp 175 seine erste von insgesamt 12 Sechstagefahrten, von denen er 10 sehr erfolgreich beendete.

Dem Motorradfahren stets verbunden wurde er mit seinen beiden Brüdern Maico Stützpunkthändler, übernahm die BMW Vertretung in Hamburg, und war zwischenzeitlich auch Honda Händler. Doch der Wettbewerbssport hatte es ihm besonders angetan. Er absolvierte auch 24 Stunden Rennen auf der Avus, diverse Klassik Veranstaltungen auf BMW und war bis letztmalig 1986 permanent in der Norddeutschen Geländemeisterschaft zu sehen.
Als „BMW Dealer“ schlug sein Herz vor allem für die alten BMW R 50 Modelle, wie sie auch bei der von seinem Freund Walter Aukthun gegründeten „Artistik Staffel“ der Hamburger Polizei verwendet werden und für die er auch Förderer war. Und diese Leidenschaft scheint er seinem Sohn Jürgen hinterlassen zu haben. Denn dieser fungiert seit einigen Jahren als Chefschrauber für die längst weltbekannte Hamburger Polizeimotorradstaffel an deren historischen BMW Modellen.
Mathies Stüdemann wurde bereits schon 1960 mit dem ADAC Sportabzeichen in Gold mit Brillanten für seine großartigen Erfolge ausgezeichnet und war über 70 Jahre Mitglied in der Motorsportabteilung des Polizeisportvereins Hamburg.
Auch nach seiner aktiven Zeit konnte er die Finger (und zwar meist ohne Handschuhe) nicht vom Motorrad – Gasgriff lassen. Mit einem Klassik BMW-Gespann, und seiner Frau Ingrid im Boot, durchkreuzte er gerne und oft die Alpen, seine norddeutsche Heimat oder er ließ sich auch häufig bei diversen Treffen blicken. Mit ihm hat nun die norddeutsche Motorradszene eine großartige Persönlichkeit verloren. Die legendären Motorrad-Geschichten um und über ihn aber bleiben.