Vierter Lauf zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft, zweiter Tag beim
Sprint-Enduro in Neiden. Jeremy Sydow siegte erneut vor seinem
Sherco-Teamkollegen Luca Fischeder. Dritter wurde Robert Riedel – für den
GasGas-Fahrer war das sein erstes Championatspodium überhaupt.

Foto: Peter Teichmann / ADAC Enduro

In der ersten Runde war allerdings Luca Fischeder am Drücker. Im ersten und zweiten
Test gelang dem amtierenden Int. Deutschen Enduro Meister die Bestzeit! Sollte die
Revanche gelingen? Doch in der vierten, von insgesamt zwölf zu absolvierenden Tests
war die Luft raus. „Ich bin in einer schnellen Sandkurve heftig gestürzt, habe mir die
Rippen angeschlagen und den Lenker verbogen. Zudem lag das Motorrad
entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Zwar bin ich verhältnismäßig schnell wieder los
gekommen, doch das gute Gefühl der ersten Runde war komplett verloren gegangen“,
berichtet Luca Fischeder enttäuscht, der sich einmal mehr mit dem zweiten Rang im
Championat begnügen musste.

Dafür strahlt der Tagessieger mit der Sonne um die Wette. „Es lief wirklich perfekt“,
freut sich Jeremy Sydow, der allerdings mit einem Augenzwinkern anmerkte, „bis auf die
erste Runde.“ Dort tat er sich ein wenig schwer, hatte zwei, drei kleinere Rutscher.
„Nach den ersten beiden Tests war ich schon ein wenig wütend auf mich, da ich es
besser kann“, so der Sherco-Fahrer, der in Runde zwei dann die passende Antwort gab
und fortan nicht mehr zu halten war.

Hinter den beiden Sachsen, die nicht nur ihre beiden Klassen (Sydow – E1 und Fischeder
– E3), sondern zusammen mit Edward Hübner auch die Mannschaftswertung für den
ADAC Sachsen erneut gewannen, belegte Robert Riedel Rang drei im Championat. Für
den GasGas-Fahrer dort die erste Top Drei-Platzierung überhaupt. „Ich war schon oft
nah dran. Das es nun einmal geklappt hat, ist natürlich großartig“, strahlt der
großgewachsene Brandenburger über das ganze Gesicht, der sich einen engen Kampf
mit Benjamin Meusel, Florian Görner und Edward Hübner um den Bronzerang lieferte.
„Es wäre vielleicht nicht so knapp geworden, wenn ich in den ersten beiden Runden nicht
gestürzt wäre. Und in der vorletzten Runde ging meine Vorderradbremse nicht mehr,
dafür war die Zeit umso besser. Vielleicht sollte ich öfters ohne fahren“, lacht der
Tagesdritte.

Benjamin Meusel gelang als Vierter erneut ein starkes Resultat. Zudem gewann der
KTM-Fahrer die E2-Tageswertung. Sichtlich zufrieden zeigte sich auch Florian Görner
(KTM) über seinen fünften Platz im Championat. Edward Hübner war ebenfalls nah dran
am Podium. Doch als er gerade einmal zwischenzeitlich den dritten Platz erobert hatte,
verlor er bei einem Sturz viel Zeit. „Das Motorrad ist ausgegangen und sprang nicht
gleich wieder an. Echt schade“, bedauert der KTM-Fahrer. Der Schwede Franz Lofquist
(Yamaha) zeigte als Siebenter wiederholt eine starke Leistung. Davide von Zitzewitz
(KTM), Andreas Beier (Beta) und Tristan Hanak (KTM) rundeten die Top Zehn ab. Pascal
Sadecki auf Fantic, Vierzehnter der Tageswertung, sicherte sich seinen ersten Tagessieg
bei den Junioren.

Auch im DMSB-Enduro-Cup gab es einen Premieren-Sieger. Arvid Meyer sicherte sich
seinen ersten Sieg im B-Championat und war darüber entsprechend glücklich sowie auch
ein kleinwenig überrascht. „Ich bin das gesamte Wochenende wirklich super klar
gekommen. Heute lief es sogar noch besser, das hatte ich so nicht erwartet“, freut sich
der KTM-Fahrer, der am Sprint-Enduro großen Gefallen fand. „Das Format ist klasse, es
macht wirklich Spaß.“ Hinter ihm belegten die beiden Beta-Fahrer Eric Wirth und Fynn
Hannemann die Plätze zwei und drei. Letzterer fuhr nahezu den gesamten Wettbewerb
im zweiten Gang, nachdem er schon im ersten Test keine Gänge mehr wechseln konnte.
Doch der Youngster schaffte es ins Ziel und verteidigte so seine Führung im
B-Championat.

Text: Peter Teichmann / ADAC Enduro