Zur Einleitung in die Enduro-Klassik Woche 2014 in Zschopau möchten wir hier mit einem kleinen Rückblick in die Veranstaltungshistorie des MSC MZ-Zschopau starten:
1990 war es endlich wieder so weit. Seit dem EM-Lauf im Jahr 1972 hatte es in der MZ-Stadt Zschopau keinen internationalen Meisterschaftslauf mehr gegeben.
Mit der Durchführung des vierten Laufes der erstmals 1990 ausgetragenen Enduro-WM wurde der MSC MZ-Zschopau von der FIM beauftragt. Der Veranstalter präsentierte hierfür eine schwere, aber absolut WM würdige Strecke und eine sehr professionelle Organisation, die allenthalben gelobt wurde. Als Fahrtsekretär für die Organisation hauptverantwortlich war Reiner Weisbach, der Großvater vom jetzigen Fahrtleiter, Andre Rudolph. Reiner Weisbach gehörte von 1956 an in verantwortlicher Funktion bei allen Geländesportveranstaltungen in Zschopau zum Organisationsteam. Damit wird klar, woher Andre das geniale „Geländesport-Organisationsgen“ hat.
Einen Tag vor der Veranstaltung gab es einen mittelschweren Landregen in der Region um Zschopau, der auf vielen Streckenabschnitten bereits am 1. Fahrtag für ein regelrechtes Schlammbad sorgte. Der zweite Tag wurde dann noch zusätzlich von Dauerregen und Kälte beherrscht. Dies führte zu einer Ausfallquote von über 50 Prozent. Von 236 gestarteten Fahrern erreichten nur 103 das Ziel. Trotzdem säumten rund 10000 begeisterte Zuschauer die Strecken. Viele anspruchsvolle Auffahrten und Schlammlöcher konnten nur mit deren tatkräftiger Unterstützung von den Fahrern gemeistert werden.
Publikumslieblinge waren natürlich Mike Heidenreich auf einer MZ 250, Jens Grüner MZ 500, Harald Sturm KTM, Andreas Cyffka auf Husqvarna, Thomas Bieberbach auf der 80er Simson und – natürlich nicht zu vergessen – der langjährige MZ Werksfahrer Jens Scheffler. Er brachte im Team von Suzuki Deutschland in der Klasse bis 350 ccm eine Viertakt-Suzuki an den Start. Da es sich um eine seriennah wirkende und etwas übergewichtig aussehende DR 350 handelte, wurde er anfangs von der Konkurrenz etwas belächelt. Doch rasch wurde klar, dass man ihm eine sehr gut vorbereitete und schnelle Maschine in die Hand gedrückt hatte. Das Ergebnis der Bemühungen liest sich wie folgt: Klassensieg an Tag 1 und Platz 2 am zweiten Fahrtag. Damit hatte die Konkurrenz nichts mehr zu lachen.
Die gezeigten historischen Unterlagen wurden uns dankenswerterweise von Gunther Fritsch, Andre Rudolph sowie Steffen Ottinger, Autor der Bücher „Rund um Zschopau Teil 1: Die Geschichte einer Motorradgeländefahrt“ sowie dem zweiten Teil „Rund um Zschopau Teil 2: Die Geschichte einer Motorradgeländefahrt“ zur Verfügung gestellt.