[sam id=“1″ codes=“true“]

Enduro-Klassik freut sich, einen hervorragend dokumentierten Artikel von der Überholung eines Sachs 1252/7A GS Motors präsentieren zu können. Der Text sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Felix von H.  überlassen – viel Spaß beim schmökern!

Hallo Hercules Gemeinde,

Mein erster Bericht für die neue Klassik-Enduro Seite soll von der Überholung eines Sachs 1252/7A GS Motors handeln.

Deshalb kurz ein paar Worte zur Vorgeschichte des Projekts.
Im Sommer 2006 nach einem größeren Umzug in den Raum München und der Umsiedlung aller meiner Mopeds und Mopedteile in meine neue Doppelgarage begann ich mit der Restaurierung meiner ersten Hercules GS 125 mit oben genanntem Motor.

Der Aufbau ging soweit auch gut voran, bis ich mich um den Motor kümmern wollte, denn der hatte an einer Ecke des Zündungsgehäuses einen Ausbruch, was bei diesem Gehäuse nicht einfach so zugeschweißt werden kann, da es aus Magnesium besteht. Zweites Problem war ein gefressener Zylinder und ein Kolben, der nur noch aus Fressspuren bestand. Als der Motor komplett zerlegt war förderte ich noch eine Kurbelwelle zu Tage, die ein vollkommen verschlissenes unteres Pleuellager aufwies. Da die Teile zur Überholung eines solchen Motors leider auch nicht auf den Bäumen wachsen ließ ich die Hercules reichlich demotiviert halb fertig in der Garage stehen.

[sam id=“17″ codes=“true“]

Neue Motivation das Projekt Hercules GS wieder anzugehen bekam ich 2007 bei der Klassik Geländefahrt in Isny im Allgäu, wo gleich mehrere Teilnehmer mit Hercules GS am Start waren. Die nächsten zweieinhalb Jahre verbrachte ich daraufhin mit der Suche nach den fehlenden Teilen. Oft half mir der Zufall (und ein bekanntes Auktionshaus im Internet) bei diesem Vorhaben weiter. Als ich dann im Sommer 2010 sämtliche Teile zusammenhatte und auch einen Schweißer für mein Magnesiumgehäuse gefunden hatte konnte es endlich mit der Motorüberholung losgehen.

1.Das Gehäuse

Gehäuse
Die Ausgangsbasis, man sieht deutlich den Ausbruch im Zündungsgehäuse

Nachdem der Ausbruch in meinem Gehäuse von besagtem Schweißer wunderbar geschlossen worden war und ich die Schweißstelle verschliffen hatte ging es daran, das Gehäuse für eine neue Lackierung vorzubereiten.
Hierzu habe ich beide Gehäusehälften mit Glasperlen gestrahlt, bis sie richtig schön blank waren. Danach wurden die beiden Teile mit RAL 9006 (Weißaluminium) von meinem Haus- und Hoflackierer neu lackiert. Das Ergebnis werdet ihr später noch sehen.

 

2.Die Überholung der Motorinnereien

Nachdem ich eine noch fast neuwertige Kurbelwelle von einem Mitglied des Offroadforums ergattern konnte, begann ich mit diesem Bauteil den Neuaufbau des Motors.
Zuerst wurden die alten Lager mit einem in der Zwischenzeit neu angefertigten Abzieher von der Kurbelwelle „gezogen“.

Lager
Die Lager werden mit selbstgebautem Lagerabzieher entfernt.

Als dieser Arbeitsschritt beendet war habe ich die neuen Lager mit einem Hohldorn, der im Innendurchmesser gerade so groß war, dass er über die Kurbelzapfen ging, wieder aufgepresst. Hierbei ist es sehr wichtig dass man die Kurbelwelle beim Spannen im Schraubstock nicht zusammen drückt. Die Welle muss so gespannt werden, dass nur eine Kurbelwange belastet wird und die andere freiliegt.

Für diesen Arbeitsschritt habe ich mir eine Aufnahmeplatte gebaut, die man in den Schraubstock spannen kann. Die Kurbelwelle wird dann seitlich so eingesetzt, dass man nur eine Kurbelwange mit Schraubzwingen spannen kann.

Die Lager können so einwandfrei aufgepresst werden. Zuerst wird das Lager auf der Zündungsseite bis zum Anschlag auf den Kurbelzapfen gepresst – es sind hierbei keine Ausgleichscheiben wie z.B. beim 50S Motor nötig, da die Kurbelwelle durch Halbscheiben die in einer Nut im Gehäuse sitzen, in axialer Richtung fixiert wird.

Die nackte Kurbelwelle ohne Lager und Wedis
Die nackte Kurbelwelle ohne Lager und Wedis

Beim Aufpressen der beiden Lager auf der Kupplungsseite muss man den Abstand der beiden  zueinander genau beachten, da diese sonst zu den Halbscheiben im Gehäuse Versatz haben und die Welle nicht eingebaut werden kann. Den Wedi der zwischen den beiden Lagern sitzt darf man natürlich auch nicht vergessen.

 

 

Weiter geht´s auf der nächsten Seite!

5 Kommentare

  1. Hallo mein 7 gang Freund.
    Ich hoffe das Du auch die Vorgelege Welle demontiert hast(Ja ,den Kerbnagel entfernen ist eine Sauarbeit).Aber tue es denn innerhalb der Vorgelege Welle befinden sich 2 Nadellager und da die Welle an Unterster Stelle des Gehaeuses Buchstaeblich im DRECK liegt sind die Zwei Nadellager sehr dem Verschleiss ausgeliefert.
    Habe damit an meiner 250er SACHS bei einer Wichtigen 2 Tagefahrt boese Erfahrung gemacht,als die Nadellager auf der Innenwelle festgingen und dann eineige Getriebe Raeder zerstoerten.Bilder ueber SACHS 5-7 Gang Motoren reparaturen und Wiederaufbau findest Du hier: http://picasaweb.google.com/vindurospeedy
    Gruss Helmut, seit 1971 Hercules Sachs Haendler in Canada.

  2. Hallo
    brauche Hilfe !
    Habe hier eine Sachs Gs 250.
    Fahrwerk soweit kein Problem, nur da ist ein Blech, dass wir nicht zuordnen koennen.
    Also wir haben:
    Rahmen, Schwinge,
    2 Streben, 1 Motorhalter, 1 Steckachse fuer Schwinge, Bremshebel, Hauptstaender !
    Aber wohin kommt diese eigenartige Blech ? Wandstaerke so um die 4mm !
    Wir haben auch den kettenschutz!
    Danke im voraus

Kommentarfunktion ist geschlossen.