Es waren leider diesmal nicht all zu viele, welche die 13. Internationale Classic Geländefahrt in Isny zu Ende gefahren haben. Doch der Reihe nach. Bei durchaus noch gutem herbstlich frischem Wetter begann die Isny-Zweitagesveranstaltung am Samstag morgen mit der technischen Abnahme der noch spätanreisenden Teilnehmer sowie einer Fahrerbesprechung. Über den Nachmittag hinweg konnten die Teilnehmer dann an einer Besichtigungsrunde der Sonderprüfung teilnehmen, ehe sie vom Allgäuer Original „Eribert“ in standesgemäßer Tracht auf die Beschleunigungs- und Bremsprüfung geschickt wurden. Im Anschluß daran erfolgte dann noch der nicht besonders kniffelige Trialtest direkt neben dem Festzelt, der von reichlich Zuschauern gesäumt war. Beäugt wurde das Treiben der Klassikfahrer dabei auch von vielen unserer ehemaligen Trophy- und Silbervasengewinner. Rolf Witthöft und Rolf Klug hatten dieses Zusammentreffen vieler ehemaliger Werksfahrer organisiert. Sie waren denn am Fahrerlager auch sofort von fachkundigen Besuchern umringt und schnell lebten alte „Geländegeschichten“ wieder auf.
Als dann am nächsten Morgen gegen 10.00 Uhr zum Startprocedere aufgerufen wurde, hatte die Region um Isny eine sehr regnerische und kühle Nacht hinter sich. Noch während Bürgermeister Magenreuther die Teilnehmer begrüßte, entschlossen sich etliche der Aktiven, ihrer teilweise sehr seltenen und auch teueren Motorräder lieber im Parc Ferme zu belassen. Und diejenigen, welche ihre Bikes an die Startlinie schoben, ahnten wohl schon, dass es drei schwere Geländerunden werden würden.
Bereits 300m nach dem Start wartete die erste Herausforderung in Form von Wiesenauf- und Abfahrten, die bereits derartig rutschig waren, dass sie nur von richtigen Könnern auf Anhieb gemeistert werden konnten. Mit zunehmender Fahrtdauer wurde es immer schwieriger die ausgeschilderten Wald-, Wurzel- und Wiesenpfade sturzfrei zu befahren oder Auf- und Abfahrten überhaupt noch zu bewältigen. Dementsprechend war am Ende des Tages die Ausfallquote auch sehr hoch. Etwas besser erwischten es die lebensälteren Fahrer, sofern auf Motorrädern bis 1974 unterwegs, da sie die 100 Punkte Grenze aus Motorradalter und Lebensalter gut übertrafen und somit alle Umfahrungen strafpunktfrei nutzen konnten. Für die anderen war es dann teilweise schon an manchen Stellen eine richtige Quälerei, welche die Knochen des Fahrers und das historische Motorradmaterial ordentlich in Mitleidenschaft zog. Da Klassikfahrer eigentlich reine Breiten- und Hobbysportler sind und Pflege und Erhalt der alten Motorräder einen hohen Stellenwert einnehmen, war die Streckenführung bei den herrschenden regnerischen Bedingungen an etlichen Stellen sehr grenzwertig oder auch darüber liegend. Extremenduro mit Klassikbikes! Hier hätte es nicht geschadet, frühzeitig etliche Passagen zu entschärfen. „Weniger wäre hier sicher mehr gewesen!“ und das hätten die zahlreichen fachkundigen Zuschauer entlang der Strecke auch gut verstanden. Dennoch, etliche große Kämpfer und Könner sind durchgefahren und wenn man bedenkt, dass Gerd Rühl oder Jürgen Schwarzmann ihre schweren BMWs bis ins Ziel brachten, kann man vor solchen Leistungen, und zwar die aller „Ankömmlinge“ an diesem Tag, nur den Hut ziehen. Chapeau!
Dass anschließend dann die Auswertung noch Probleme bereitete, ist für uns nur noch eine Randnotiz. Isny ist für alle Fans dieses Sportes nach wie vor eine „Classsic Legende“ und die sollte sie auch in Zukunft bleiben. Es gilt zu würdigen, welchen Aufwand und welche Mühe man sich mit der Veranstaltung in Isny gegeben hat. Hinterher ist man immer schlauer! Wenn die kritischen Anmerkungen vieler Teilnehmer beim MSC Gehör finden, gibt es sicher bei der 14. Auflage wieder Rahmenbedingungen, die der breiten Teilnehmermasse besser gerecht werden.
Quizfrage: Was hat der österreichische Erzberg mit Isny gemeinsam? Nein, nicht was ihr jetzt denkt!!!!
Antwort: Den Streckenabschnitt BADEWANNE!
Hier unsere Bildimpressionen Teil 1. Die Hardcore Enduro-Bilder vom Sonntag gibt es noch in einer gesonderten Serie. Die Ergebnisse der Veranstaltung findet ihr auf der Homepage des MSC Isny.
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