Kapriolen! So möchten wir die 5. Classic-Geländefahrt in Nordhausen im Südharz überschreiben.

Der Klassik Enduro Südharz e.V. hat sich erneut sehr große Mühe mit der Ausrichtung dieser Geländefahrt gegeben und eine ca. 40 Kilometerrunde mit wirklich tollen Aussichten und vielen anspruchsvollen Trails aufgeboten. Dazu war eine Ackersonderprüfung auf griffigem Boden „angedacht“, die entgegen dem was bei anderen Events auf die Klassikfahrer zukommt, so richtig schnell abgesteckt war. Ein Terrain also, wo man auch größere Hubräume mal so richtig ausdrehen kann, so sah es zumindest bei der Besichtigung am Vortag aus. Doch der Wettergott machte den Teilnehmern und auch dem Veranstalter einen dicken Strich durch die Rechnung. Mitten in der 1. Runde schüttete ein unwetterartiger Regenguss derart viel Wasser auf den Acker der SP 1, dass an zielgerichtetes Geländefahren nicht mehr zu denken war. Der abgesteckte Streckenverlauf der SP 1 verwandelte sich rasch in eine unsägliche Rutschbahn. Dies führte dazu dass von den wenigsten der Fahrer in der zunächst gewerteten 2. Runde kaum noch die Spur an den meist in Hanglage befindlichen Kurven gehalten werden konnte. Es gab kaum noch eine Kurve, wo man nicht über die Bänder hinaus auf den noch unbefahrenen Ackerboden rutschte. Für die  Streckenposten bedeutete dies Dauerstress, ständig die abgerissenen Bänder zu erneuern. Aber auch viel Ärger, da etliche Sportler die Situation nutzten, um nicht wieder auf dem kürzesten Weg in die SP-Strecke zurückzufahren, sondern gleich ganze Kurvenkombinationen ausließen. Stress also für alle Beteiligten. Doch um es klarzustellen. Dass man bei dem rutschigen Areal die Kontrolle verlieren konnte oder oftmals gar musste und über die Bänder hinausrutschte lag in der Natur der unvorhersehbaren Wetterkapriolen. Dass darüber hinaus aber etliche Sportler die Situation ausgenutzt haben, um schlichtweg abzukürzen sind Kapriolen der anderen Art und nicht akzeptabel. Auch nicht bei einem Breitensportevent, bei dem es eigentlich um nichts geht. Hier sollte sich vielleicht jeder selbst einmal hinterfragen. Selbst ein Klassensieg der so zustande kommt, ist doch im Grunde genommen „nichts wert“. Dass dies dann am Schluss nicht in die Wertung einfloss, war eine richtige Entscheidung des Veranstalters. Aber auch mit einer Disqualifikation der Betroffenen hätte man durchaus einmal ein Zeichen setzen können. Am Ende wurde eine salomonische Lösung gewählt, so dass damit hoffentlich jeder zufrieden sein konnte oder sollte.

Die SP 2 im Gelände neben dem Ziegelwerk war hingegen in allen Durchgängen sehr gut befahrbar und als anspruchsvoller Endurotest sehr schön ausgesucht und damit durchaus für eine Klassement Bildung geeignet.  Das Firmengelände des Ziegelwerkes entpuppte sich ein weiteres mal als ausgezeichnetes Basislager für die Geländesportler und entgegen aller vorherigen Befürchtungen reichten die Platzverhältnisse prima für die angereisten Teilnehmer und ihre schön herausgeputzten historischen Geländesportmotorräder. Für die Szene sagen wir an der Stelle einfach einmal „Danke“ für die Gastfreundschaft an den Hausherrn, Dipl.-Ing. Thomas Sourell. 

 

Schade dass das Wetter dem rührigen Veranstalter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, aber Geländefahren findet nun mal im Freien und bei jedem Wetter statt. 

Die nassen und rutschigen Streckenbedingungen waren hingegen auf der langen Geländerunde gut machbar, bzw. es reagierten die Helfer an den neuralgischen Punkte mit kurzfristigen Umleitungen vorbildlich. Das hat prima geklappt. Bis auf „ein Wiesen-Schlammloch“ neben einem engen Pfad am Waldrand. Wer hier die Spur um einen Meter verfehlte, versenkte sein Bike bis weit über die Radnaben. Helfer gab es nicht und alleine rauszukommen war nahezu unmöglich. Der Autor dieser Zeilen bedankt sich deshalb ausdrücklich bei dem Sportfreund, der in der misslichen Lage angehalten und ausgeholfen hat. Doch die Hilfe kam leider etwas zu spät. In der Zwischenzeit ist eine Kupplung verraucht.

Zu den Ergebnissen gibt es hier den Link zur Veranstalterhomepage

Die tollen Sportbilder aus der SP 1 hat für uns wieder Felix Fischer eingefangen. Danke hierfür. Mehr von diesen knackigen Bildern gibt es dann noch morgen in einer zweiten Serie. Also noch ein klein wenig Geduld.