Luca Fischeder rast zum Sieg! 

Der amtierende Int. Deutsche Enduro Meister Luca Fischeder feiert seinen
ersten Championatssieg in dieser Saison. Der Sherco-Fahrer setzt sich gegen
seinen Teamkollegen Jeremy Sydow und Edward Hübner durch. Doch bis die
Plätze letztlich so vergeben waren, ging ein ereignisreicher Tag mit teils
dramatischen Zügen voraus!

Nach  der ersten Runde schien es noch, als hätte Jeremy Sydow wieder alles im Griff und
er kann seine bisherige makellose Bilanz von vier Saisonsiegen weiter ausbauen. Doch
im ersten Test der zweiten Runde kam er schwer zu Sturz. „Irgendwie bin ich
weggerutscht und mit voller Wucht an einen Baum geknallt. Motorrad und Körper
wurden dabei ganz schön in Mitleidenschaft gezogen“, berichtet Jeremy mit
unübersehbaren Schrammen im Gesicht und erst einige Zeit nach der Zielankunft,
nachdem ihm ein Arzt einen Halswirbel wieder eingerenkt hatte. „Danach war ich erst
einmal von der Rolle. Der Lenker krumm, das Koti abgerissen, der Auspuff platt.“ An
jeder Zeitkontrolle wurde geschraubt, um das Motorrad wieder herzurichten. „Am Ende
lief es wieder richtig gut. Ich konnte noch ein paar Bestzeiten fahren. Das war mir
wichtig, auch mit Blick auf morgen“, so der Sherco-Fahrer abschließend.

Muss sich also Luca Fischeder warm anziehen? Mit Sicherheit. Doch dieser strahlt nach
seinem Erfolg viel Zuversicht aus. „Ich bin zufrieden. Zwar war auch ich nicht ganz
fehlerfrei unterwegs und in der ersten Runde noch ein wenig zögerlich, doch im Großen
und Ganzen hat alles gepasst. In der zweiten Runde konnte ich viel Zeit gutmachen, so
dass ich am Ende nicht mehr volles Risiko gehen musste“, so der Gesamtsieger des
ersten Tages der 45. Uelsener ADAC-Geländefahrt.

Auch der Kampf um den letzten Podiumsplatz war hochspannend, wie dramatisch. Nach
der ersten Runde lag Florian Görner auf KTM an dritter Stelle, doch Stürze in Test eins,
der Runden zwei und drei, ließen ihn zurückfallen. Somit war Benjamin Meusel am
Drücker, doch auch er kam in jenem Test, in dem auch Sydow und Görner stürzten und
der am Ende des Tages noch ein viertes Mal gefahren wurde, zu Sturz. In einer
Wellen-Sektion bin ich beim Sprung etwas schräg gekommen. Dabei habe ich mit dem
Hinterrad einen Baumstumpf getroffen und bin voll abgestiegen“, bedauert der
KTM-Fahrer, der eine schmerzhafte Prellung am linken Bein davontrug, jedoch mit einem
Schmunzeln noch nachschob, „naja, wenigstens habe ich heute bewiesen, das ich auch
im Sand schnell Motorradfahren kann.“

Dadurch schnappte sich, der ohnehin schon in Lauerposition gelegene, Edward Hübner
den dritten Platz, was zugleich sein erstes Top-Drei-Resultat in diesem Jahr bedeutet.
„Ich bin wirklich happy. Es war ein guter Tag, mit schönen Sonderprüfungen. Ich bin
durchweg gut klar gekommen, habe aber nicht das allerletzte Risiko gesucht.“ Ein
Rezept, was in diesem Tag von Erfolg gekrönt war. Schließlich gingen zwei, der drei
Sonderprüfungen ausschließlich durch den Wald mit teils schnellen, teils selektiven
Abschnitten.

Hinter Fischeder (Tagessieger E3), Sydow (Tagessieger E1) und Hübner, die zusammen
auch überlegen die Mannschaftswertung für den ADAC Sachsen gewannen, reihte sich
Florian Görner letztlich an vierter Stelle ein. Davide von Zitzewitz komplettierte die Top
Fünf. Zudem gewann dieser die E2-Tageswertung, obwohl sich der KTM-Fahrer nach
eigener Auskunft viel zu viele Fehler leistete.

Für Benjamin Meusel reichte es letztlich noch zu Platz sechs in der Championatswertung,
gefolgt von den ausländischen Gaststartern Wesley Pittens (Niederlande / KTM), Franz
Lofquist (Schweden / Yamaha) und Thierry Pittens (Niederlande / KTM). Bester Junior
wurde Leon Thoms auf KTM, der im Tagesranking Gesamtzwölfter wurde.

Dem DMSB Enduro Cup drückte einmal mehr der Nachwuchs seinen Stempel auf. Die
Top-Drei waren fest in der Hand von Fahrern aus der Jugend-Klasse mit ihren
125ccm-Zweitakt-Maschinen. Fynn Hannemann auf Beta gewann bereits zum vierten Mal
in dieser Saison. KTM-Youngster Mathias Nic überzeugte als starker Zweiter,
Sherco-Talent Clemens Voigt belegte Rang drei!

Text/Bilder: Peter Teichmann / ADAC Enduro