DEM-Auftakt Tucheim: „In drei Wochen ist es soweit!“

Der Saisoneinstand zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft und zum DMSB Enduro Cup
rückt immer näher. In drei Wochen geht es bereits zum ersten Kräftemessen nach
Tucheim ins Jerichower Land. Schon im letzten Jahr richtete der MC Fiener Tucheim e.V.
im ADAC den Saison-Auftakt aus, der damals bei Top-Bedingungen und mit einem
großen, internationalen Starterfeld über die Bühne ging. Wird die 53. Auflage von „Rund
um den Fiener“ am 4. März 2023 ein ähnlich tolles Enduro-Spektakel werden?
Zumindest legen sich die Verantwortlichen dafür voll ins Zeug, wie Gerald Müller, nicht
ohne Stolz, bestätigt. „Seit Jahresbeginn sind nahezu jedes Wochenende zwanzig bis
dreißig Sportfreunde im Einsatz, die sich mit großem Engagement der Vorbereitung für
unsere Geländefahrt verschrieben haben. Aktuell liegen wir in allen Bereichen gut im
Zeitplan. Die drei Sonderprüfungen stehen bereits, nur an kleinen Details muss noch
gefeilt werden“, gibt der langjährige Fahrtleiter Einblicke über den momentanen Stand.

Drei Sonderprüfungen und eine taffe Etappenführung

Die drei Sonderprüfungen sind wieder an den üblichen Geländeabschnitten positioniert.
Test eins, der sich nahezu unverändert zum Vorjahr präsentieren wird, befindet sich
wieder direkt am Jugendclub, dort wo auch erneut alle administrativen Anlaufstellen, wie
Orga-Büro, Dokumenten-Abnahme, Technische Abnahme, Parc Fermé und
Start-Ziel-Areal sowie in unmittelbarer Nähe das Fahrlager zu finden sind. Die zweite
Sonderprüfung zeigt sich hingegen etwas ausgedehnter als sonst üblich. Denn neben
den bekannten Wald-Passagen rund um das langgezogene Bachbett werden noch einige
Ackerflächen mit einbezogen, so dass sich die Fahrzeit auf zwei bis drei Minuten mehr
summiert. Dafür wird Test drei in der Sandgrube geringfügig kürzer ausfallen, da das
Terrain durch Bauarbeiten an einem Sendemast nicht ganz zur Verfügung steht.
Unmittelbar davor wird es auch eine Zeitkontrolle mit Service geben. Diese befindet sich
allerdings an einer anderen, großräumigeren Fläche genau gegenüber im hinteren Teil
der Sonderprüfung. Die Etappe konnte um einige Wald-Abschnitte erweitert werden, die
für „Rund um den Fiener“ genau so typisch sind, wie die obligatorischen
Schlammwiesen, die auch diesmal wieder auf die Fahrer und Fahrerinnen warten. „Wir
konnten den Geländeanteil noch einmal erhöhen. Der Zugewinn beträgt etwa sieben bis
acht Minuten Fahrzeit“, erklärt Gerald Müller, der an dieser Stelle noch ein großes
Dankeschön loswerden möchte, „ohne die großartige Unterstützung vom
Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt sowie den Agrargenossenschaften von Tucheim und
Paplitz wäre die ganze Veranstaltung, so wie sie ist, absolut undenkbar. Vielen Dank!“

Die Jagd nach den Bestzeiten!

Diese erfolgt ab 9 Uhr, wenn die ersten Fahrer von der Startrampe rollen, um nur nach
ein paar hundert Metern bereits in die erste Sonderprüfung einzufahren. Die DEM-Starter
müssen insgesamt drei Runden sowie Test eins und zwei jeweils noch ein viertes Mal
absolvieren. Für die DEC-Fahrer ist eine ähnliche Distanz vorgesehen. Drei Runden plus
einen weiteren Ritt auf dem Test am Jugendclub. Damen, Senioren und Super-Senioren
sind zwei Runden plus eine zusätzliche Sonderprüfung gefordert. „Dafür sind die
Etappenzeiten nicht so knapp, wie noch im Vorjahr angesetzt. Das war der einzige
Punkt, den wir uns im letzten Jahr ankreiden lassen mussten“, zeigt sich Gerald Müller
selbstkritisch, „wir haben daraus gelernt und streben an, es dieses Mal besser zu
machen. Wir wollen allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen gerecht werden, damit
unsere 53. Auflage allen in bester Erinnerung bleibt.“

Wer wird Gesamtsieger von „Rund um den Fiener“ 2023?

Luca Fischeder geht erstmalig in seiner Karriere als amtierender Int. Deutscher Enduro
Meister in eine DEM-Saison: Gelingt dem Sherco-Fahrer in Tucheim gleich ein Einstand
nach Maß? 2022 musste er sich dort lediglich dem schwedischen Gaststarter Filip
Bengtsson geschlagen geben. Aktuell hat der Gesamtsieger des Vorjahres noch nicht
genannt. Dafür aber einiger seiner Landsleute, die vor einem Jahr ebenfalls einen
starken Eindruck hinterlassen hatten wie Casper Lindholm (Zweiter in der E2) oder
Gustav Mähler (Dritter bei den Junioren). Davide von Zitzewitz wird nach langer
Verletzungspause sein ersehntes Comeback geben. Der KTM-Fahrer bestritt hier vor
Jahresfrist seinen bis dato letzten DEM-Lauf, den er als Dritter in der Tageswertung und
dem E2-Klassensieg äußerst erfolgreich abschloss. Interessant dürfte auch sein, wie
teuer sich Jeremy Sydow bei seinem ersten Auftritt in Tucheim verkaufen wird. Als
weitere Favoriten auf Top-Resultate dürften zweifellos Yanik Spachmüller, Andreas Beier
und Edward Hübner gelten, die letztes Jahr die Plätze vier bis sechs im
Overall-Tagesranking belegten. Und welche Rolle wird der tschechische Top-Fahrer
Kryštof Kouble spielen oder Sand-Spezialist Robert Riedel, der im Vorjahr
verletzungsbedingt in Tucheim pausieren musste? Oder setzt sich ein ganz anderer
Fahrer groß in Szene, den aktuell gar niemand auf dem Zettel hat? Die Antwort hierzu
gibt es in drei Wochen!
Text und Fotos: Peter Teichmann / ADAC Enduro