Hercules GS 100 – Spezial 1970
Nach aufwendiger Restauration wurde erstmals bei der Klassikgeländefahrt in Neuhaus-Schierschnitz 2017, diese sehr schöne Hercules GS 100 von Werner Noak vorgestellt und gefahren. Da es sich dabei um ein Unikat handelt, welches zu Beginn der 1970er Jahre im Umfeld von Mitarbeitern der Nürnberger Herculeswerke entstand, lässt sich eine genaue Firmenbaureihe gar nicht definieren. Dieses Motorrad ist mit keinem der Hercules GS Modelle aus der Serie direkt vergleichbar. Deshalb nennen wir die bildschöne GS 100 an dieser Stelle einfach „Hercules-Spezial“ – ein durchaus treffender Name, wie wir finden.
Die Basis bildet der relativ schwere Rückgratrahmen, wie er bei Hercules im Fahrwerk mit der Vorderradschwinge z. B. der K 103 GS, 1964 verwendet wurde. Für ein besseres Fahrverhalten wurde der Rahmen hier verlängert und die schwere Vorderradführung durch eine leichte und filigrane Ceriani-Telegabel ersetzt. Der verwendete flache und zugleich schmale Tank wurde dem Hercules Sport-Bike entliehen und die Auspuffanlage mit den zwei flachen Töpfen entstammt dem Boondocker-Modell, welches bis 1973 für den US-Markt gebaut wurde.
Komplett handgefertigt wurde der Luftfilterkasten aus Alublech mit seitlicher Luftzufuhr. Und in Verbindung mit den beiden Alukotflügeln bietet dies eine mehr als gelungene Optik. Eine gelungene Restauration also, die nicht nur schön anzuschauen ist sondern in der Oldtimerklasse auch für entsprechende Podestplazierungen die richtigen Gene in sich trägt. Und was uns darüber hinaus auch besonders gut gefällt, ist der Umstand, dass Klassikfreund Werner Noak sein seit vielen Jahren im Familienbesitz befindliches Motorrad zusätzlich auch noch in der stilgerechten alten Sachs-Bekleidung bei den Veranstaltungen an den Start bringt.