Ja, man muss es so drastisch sagen! Mit einem Paukenschlag meldet sich der MC Ohrdruf zurück in der Veranstalterszene. Zu DDR-Zeiten war Ohrdruf, am Fuße des Rennsteigs in Thüringen gelegen, als Geländesport-Austragungsort hinlänglich bekannt. 1991 wurde auf dem örtlichen Truppenübungsplatz der damals räumlich verlagerte DM Lauf  der Westfalen-Lippe-Fahrt ausgetragen. Doch dann wurde es ruhig um Ohrdruf als Austragungsort. Eine neue, junge und äußerst engagierte Vorstandschaft des MC Ohrdruf hat diesen Ruhezustand nun eindrucksvoll beendet. Von der Idee zur  1. MEFO Klassikgeländefahrt bis hin zur Umsetzung verging gerade einmal ein halbes Jahr, und das in den genehmigungstechnisch schwierigen Coronazeiten. Doch dank großartiger Unterstützung aus Kommunen und Kreisverwaltungsbehörde Gotha wurde dies möglich.  Die erstmalige Ausrichtung der Klassikfahrt wurde zielgerichtet als Test angelegt und deshalb „nur“ als Einladungsveranstaltung mit 64 Teilnehmern durchgeführt. Dies machte es dem engagierten Team um Vorstand Jörg Bezold möglich, den Teilnehmern  in allen Bereichen einen wirklich extrem hohen Standart anbieten zu können. Das Fahrerlager am Festplatz zeigte sich als geradezu prädestiniert für unseren Sport und Parc ferme sowie der Startplatz im Schlosshof  boten ein tolles Ambiente.

Höchst professionell wurden vom MC Ohrdruf  Parc ferme, Start und Ziel, sowie eine tolle Sonderprüfung vorbereitet. Das hatte fast schon DM-Niveau! Zudem handelte es sich nicht um eine Sonderprüfung im bislang bekannten Sinne, sondern um eine etwa 5 Minuten lange, richtige Enduroprüfung. Nach anfänglichen kurvigen Wiesenpassagen zum Einrollen folgten eine Wasserdurchfahrt sowie sandige Auf- und Abfahrten an Waldhängen und auch eine Baumstämme-Passage. Doch keine Sorge – es war alles fahrbar, auch für ältere Motorräder. Zudem wurden entlang der interessanten SP-Passagen sogar ein Zuschauerrundweg angelegt und ausgeschildert. Eine große Zuschauermenge machte von diesem Angebot reichlich Gebrauch und feuerte die Teilnehmer zudem lautstark an. Die etwa 40 Kilometer lange Geländerunde, die dreieinhalb mal gefahren wurde,  führte überwiegend über Flurwege der Region, war wegen der vielen Wellen und Steine aber dennoch sehr konditionsfordernd. Und nachdem am Ende des Tages auch noch die Auswertung zeitnah geklappt hat, gab es unter den Teilnehmern  unsisono ein Fazit: „Eine richtig tolle Klassikveranstaltung am Tag der Deutschen Einheit“. Und aus Berichterstattersicht fällt mir dazu auch nur ein passendes Wort ein. „Perfekt!“

Den Machern beim MC Ohrdruf kann man bescheinigen, dass der Testlauf mehr als geglückt ist. Man kann sich als deutsche Enduro-Klassik-Szene wirklich nur wünschen, dass 2021 eine 2. MEFO Klassikgeländefahrt -und dann natürlich für mehr Teilnehmer-  in Ohrdruf vom Stapel gelassen wird. Die Veranstaltung jedenfalls hätte das Zeug dazu, sich als „Dauerbrenner“ fest zu etablieren. 

Jetzt (6.10.) neu mit ERGÄNZUNG – Bilder und Beitrag zur Siegerehrung

 

Hier unsere Bildeindrücke sowie die Ergebnisse. Ausserdem haben wir für euch ein schönes Video auf Youtube, aufgenommen und zusammengestellt von Sportfreund Stefan Bergner.

 

Siegerehrung (Bilder von Ute Fischer):

Schöne Siegerpokale in Form eines Pflastersteines (Eine coole Idee – da denkt man natürlich sofort an das berühmte Radrennen Paris-Roubaix) wurden den Klassenbesten am Ende des Tages überreicht. Zudem wurde mit dem 85jährigen Horst Arnold ein Mann geehrt, der sich um den Endurosport in Thüringen sehr verdient gemacht hat. In jungen Jahren war er selbst zehn Jahre lang mit einer 50er Simson aktiv, ehe er 10 Jahre lang als Fahrtleiter die Südharzfahrt in Nordhausen ausgerichtet hat und später dann als Sportkommissar weitere 10 Jahre bei Rund um Ohrdruf die Verantwortung trug. Es ist immer wieder schön anzusehen, wenn Geländesport-Urgesteine die unseren tollen Sport viele Jahrzehnte geprägt haben,  nicht in Vergessenheit geraten.

 

Ergebnisse:

2 Kommentare

  1. Von A (wie Abnahme) bis Z (wie Zeitnahme) wohl wirklich eine tolle Veranstaltung. Wenn diese in den Folgejahren genauso professionell umgesetzt wird, können sich die Klassik-Gelänefahrer freuen.
    Kleine Korrektur am Artikel: der Dym-Lauf war nicht 1981 sondern 1991 – ein ippT-Fehler

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