Luca Fischeder holt den Gesamtsieg in Rehna!
Zudem tütet der Sherco-Fahrer nach überlegener Vorstellung bereits die
erfolgreiche E3-Titelverteidigung ein, während Davide von Zitzewitz ebenso
vorzeitig über den E2-Meistertitel jubeln darf.
In Abwesenheit von Jeremy Sydow wurde der vorletzte Lauf zur Int. Deutschen Enduro
Meisterschaft eine klare Angelegenheit zu Gunsten von Luca Fischeder. Der
Sherco-Fahrer gab sich kaum eine Blöße, gewann sechs der sieben Sonderprüfungen und
damit am Ende logischerweise auch die Tageswertung. Lediglich einen Test setzte er in
den Sand – und das wortwörtlich. Bei einem weiten Bergauf-Sprung in der zweiten
Sonderprüfung des Tages bekam er einen Kick, ging höchst unsanft über den Lenker und
überschlug sich. „Ich habe mir dabei die ganze rechte Körperhälfte geprellt und das
Motorrad war auch recht demoliert. Aber glücklicherweise eher unwesentliche Sachen,
wie ein abgebrochenes Koti“, so sein Fazit. Dennoch reichte es in diesem Test noch zur
zweitbesten Zeit, knapp hinter Junior Pascal Sadecki, der erstmals in seiner Karriere eine
Overall-Bestzeit markierte.

Trotz der ganzen Aufregung rund um den heftigen Überschlag, überwog am Ende
natürlich die Freude über den Tagessieg und den vorzeitig errungenen Titel in der E3!
„Ich habe mich nach dem Sturz einfach etwas zurückgenommen, bin auf Sicherheit
gefahren und habe nichts mehr riskiert“, fährt Luca Fischeder mit seinem Tagesresümee
fort, welches dennoch positiv endet, „ich bin extrem happy, dass ich schon vorzeitig meinen E3-Titel verteidigen konnte. Das bedeutet mir viel, jetzt kann ich für Zschopau meinen ganzen Fokus auf das Championat legen.“

 

Davide von Zitzewitz strahlte nicht weniger über seinen fünften Titel in der E2. „Ein sehr
gutes Gefühl, aber der erste Titel war emotional dennoch der schönste“, gibt der
KTM-Fahrer offen zu, der ansonsten mit seinem Tag überaus zufrieden war. „Viel hatte
ich ja nicht zu verlieren. Ich musste nur noch rumfahren. Aber da passieren ja meist die
blödesten Sachen, also habe ich auf Angriff geschaltet“, lacht der Tageszweite, dessen
Plan voll und ganz aufging.

 

Rang drei, und damit erstmals auf dem Championatspodium stand Florian Görner. Doch
anstatt diese persönliche Bestmarke gebührend zu feiern, schickte er erst einmal
Genesungswünschte an Edward Hübner raus. Der stürzte gleich im ersten Test und brach
sich dabei das Schlüsselbein. „Für Eddi tut es mir extrem leid. Wir hatten viele enge
Kämpfe in diesem Jahr. Aber so wollte ich mein erstes Top-Drei-Resultat nicht unbedingt einfahren“, gibt sich der KTM-Fahrer sportlich sehr fair, der sich dennoch angesichts seiner Leistung positiv überrascht zeigt. „Rehna gehörte in der Vergangenheit nie zumeinen Favoriten. Das es diesmal hier so gut funktionierte erstaunt mich selbst ein wenig“, so Görner, der in der E3 ebenfalls vorzeitig den Vizetitel perfekt machte.

Rang vier bei „Rund um Rehna“ ging an Robert Friedrich, der noch nie so weit vorn im
Championat war. Zudem sicherte sich der GasGas-Fahrer den Sieg bei den Junioren. Der
Tscheche lag nach der ersten Runde noch weit außerhalb der Top Zehn zündete dann
aber seinen Turbo und verwies den Schweden Franz Lofquist (Yamaha) und Andreas
Beier (Beta) auf die Plätze fünf und sechs. Letztgenannter siegte zudem in der Klasse
E1. Pascal Sadecki auf Fantic als Siebter sorgte dafür, dass sechs verschiedene Marken
ganz vorn zu finden waren. Das KTM-Trio mit den beiden Local-Heros Leon Thoms und
Björn Feldt sowie Kevin Nieschalk rundeten die Top Zehn ab.

Der Sieg in der Mannschaftswertung holte dieses Mal das Team ADAC Niedersachsen /
Sachsen-Anhalt mit den beiden Klassensiegern Davide von Zitzewitz und Robert Friedrich
sowie Beta-Fahrer Philipp Müller.

Auch im DMSB Enduro Cup gibt es schon die erste Titelentscheidung zu vermelden. Fynn
Hannemann ist in der Jugend-Klasse der Konkurrenz uneinholbar enteilt. Zudem war der
Beta-Fahrer heute Tagesschnellster im B-Championat, vor Niclas Leon Kallmeyer
(Husqvarna) und Daniel Hänel (KTM). „Mein erster, richtig wichtiger Titel“, sprudelt es
aus dem Youngster nur so heraus. „Es war ein großartiger Tag, zwar sehr staubig und
extrem heiß, aber großartig. Ich bin mit meiner eigenen Performance mehr als
zufrieden“, strahlt Fynn Hannemann, der in Kempenich seiner grandiose Saison mit dem
B-Championatstitel die Krone aufsetzen möchte.

 

Bilder/Text: Peter Teichmann / ADAC Enduro