Bereits in den 1950er und 1960er Jahren wurden geländegängige Umbauten einfacher Straßenmotorräder angefertigt. Diese Motorräder mit einer höhergelegten Auspuffanlage und Reifen mit tiefem Profil wurden zunächst als Scrambler bezeichnet. Motorrad.de hat sich diese frühen Geländemotorräder genau angeschaut. Erst im Jahr 1975, als Yamaha die XT 500 vorstellte, setzte sich der Begriff Enduro in der breiten Öffentlichkeit durch. Vor allem die frühen Erfolge bei der Rallye Paris-Dakar trugen zur Popularität des Modells und somit auch der Enduro-Bezeichnung bei. Klar, dass im Laufe der Jahre immer weitere Arten der Enduro entwickelt wurden. Neben Versionen, die immer besser im Gelände zurechtkommen wurden ebenso Modelle entwickelt, die eher auf der Straße zu Hause sind. Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Formen der Enduro vorstellen.

Sport- oder Hardenduro

Diese Art der Enduros ist in erster Linie für sportliche Wettkämpfe und Veranstaltungen ausgelegt. Nur geringe Veränderungen wie Beleuchtung oder Fahrwerk machen die Sport- bzw. Hardenduros straßentauglich. Der Hersteller KTM hat den Begriff der Hardenduro in den 1990er Jahren für die LC4-Baureihe geprägt. Neben KTM bieten auch Yamaha, Husqvarna oder Honda geländegängige Sportenduros an. Während sich Honda im Enduro-Sport hinter Herstellern wie eben Yamaha, Kawasaki oder KTM einreihen muss, stellen die Japaner in der Königsklasse des Motorradsports, der MotoGP wieder einmal die Favoriten. Bei den Wetten mit Betfair ist Marc Marquez mit einer Quote von 1,16 (Stand 7.4.) der aussichtsreichste Kandidat auf den Gesamtsieg der MotoGP-Serie 2019.

Wanderenduros

Die Wanderenduro ist eine ebenfalls sportliche Maschine mit leichtem Gewicht. Im Gegensatz zu den Hardenduros ist sie nicht in erster Linie für den sportlichen Wettbewerb ausgelegt, sondern deckt ein eher breiteres Spektrum ab. Dank der ausgeprägten Anpassungsvielfalt kann sie beispielsweise mit größeren Tanks ausgerüstet werden, sodass auch längere Fahrten durch Wüste und Steppe problemlos absolviert werden können. Aber auch der tägliche Weg zur Arbeit ist mit diesen „Dual Sport“ Enduros kein Problem. Heise.de stellt die Wiederentdeckung der Wanderenduro vor.

Freeride-Enduros

Freeride-Enduros sind ein Stück leichter und kleiner als herkömmliche Enduros. In der Regel werden sie mit Trial-Bereifung angeboten. Die Freeride-Enduro kommt häufig in schwerem Gelände oder bei kleineren bzw. leichteren Fahrern zum Einsatz.

Allroundenduro

Am weitesten verbreitet ist wohl die Allroundenduro. Vielseitige Einsatzmöglichkeiten sind der große Vorteil dieser Modelle. Hier ist sowohl der Einsatz im Gelände als auch komfortables Fahren auf der Straße möglich. Die volle Straßenzulassung kann durch Modifikationen wie Gepäckträger, Zwei-Personen-Zulassung oder Mischbereifung für besseren Grip auf Asphalt noch erweitert werden.

Rallyeenduro

Die Rallyeenduro ist speziell für Langstreckenrallyes wie beispielsweise Paris-Dakar oder das Baja 1000 entwickelt worden. Charakteristisch ist das höhere Tankvolumen gegenüber den Sportenduros, die ebenfalls für Wettkämpfe ausgelegt ist. Auch eine Windschutzscheibe und Navigationssystem auf GPS-Basis gehören in der Regel zum Lieferumfang einer Rallyenduro und erleichtern den Weg durch fremdes Gelände.

Reiseenduro

Zu den wohl beliebtesten Arten der Enduro gehören die sogenannten Reisenduros. Diese zeichnen sich ähnlich wie Rallyeenduros durch einen größeren Tank aus. Allerdings sind Reiseenduros ebenfalls mit einem straßentauglichen Getriebe und Verstaumöglichkeiten für Gepäck ausgestattet. Der Komfort für lange Strecken geht in Relation zu Sportenduros natürlich ein wenig auf die Geländetauglichkeit. BMW war mit der R80 einer der Pioniere auf dem Gebiet der Reiseenduros. Mittlerweile führen fast alle großen Motorradhersteller eine Enduro für längere Strecken im Programm. Tourenfahrer.de hat einen Überblick zusammengestellt. Die Reiseenduro eignet sich vor allem für Wochendendtouren durchs Gelände, kann aber auch auf Langstreckenrallyes wie Paris-Dakar oder Etappenrennen wie der ADAC Enduro Rallye gefahren werden.