AWO – die Viertakter vom VEB Simson Suhl

 

1949 entwickelte der renommierte Konstrukteur der Auto Union (DKW) August Prüssing, die ersten Prototypen eines Suhler Einzylinder-Viertaktmotors. Die ersten 1000 Serienmotorräder liefen bereits ab Oktober 1950 in Suhl mit der Bezeichnung AWO 425 T vom Band.

Zwei schöne AWO Serien-GS 250, Bj. 1958
Zwei schöne AWO Serien-GS 250, Bj. 1958

AWO leitet sich aus dem russischen Begriff für Motorrad  „Awtowelo“ ab und 425 stand für Viertakt 250. Die Motorräder waren schmuck und nützlich. Optisch ähnelten sie sehr dem Westverkaufsschlager, der BMW R 25.
Die Geländeversionen eines modifizierten Serienmotorrades waren ab 1955 zu sehen. Wie damals bei Geländewettbewerben üblich wurden oft nur Stollenreifen montiert und der Auspuff hochgezogen.

Erste Kleinserien der GS Modelle erschienen zwischen 1957 und 1959, jeweils in Stückzahlen von 40 bis 60 Fahrzeugen. Dabei handelte es sich dann aber schon um sehr ansehnliche Geländemotorräder mit Hubräumen von 250 und 350 Kubikzentimeter. Verbesserte Versionen hiervon wurden ab 1960 den Werksfahrern  sowie auch werksunterstützten Fahrern für Geländesport-Wettbewerbe zur Verfügung gestellt. Hier verbaute man u.a. 21 Zoll Vorderräder und kleine Scheinwerfer.

Awtowelo, kurz AWO, war eine (Deutsch-)Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG bzw. SDAG), die hauptsächlich aus dem 1945 beschlagnahmten, enteigneten und umgewandelten BMW-Werk in Eisenach sowie der Jagdwaffenschmiede Simson in Suhl entstand (Quelle: Wikipedia.de).

AWO  –  Eine äußerst seltenes Geländesport-Motorrad aus Suhl

AWO - auch zum Fliegen geeignet
AWO – auch zum Fliegen geeignet

 

Rene beim Angasen mit der AWO
Rene beim Angasen mit der AWO

Die letzten Viertakt Modellreihen im Osten gab es  1961. Von der GS wurden nur noch 25 Stück gefertigt. Der 350er Motor leistet etwa 24 PS.

Diese heute äußerst seltenen Geländesport-Motorräder kann man gelegentlich noch bei verschiedenen Klassik-Geländefahrten  bewundern. Rene N. und einige seiner Freunde nennen solche Geländesport-Schätze ihr Eigen. Sie werden gehegt und gepflegt. Dies jedoch nicht nur fürs Museum, sondern erfreulicherweise genau für den Zweck, für den die Motorräder ehemals gedacht waren – zum Geländefahren.

Rene betreibt darüber hinaus eine Motorradwerkstatt für Restaurationen und Instandsetzung in Reinsdorf/Sachsen. Es ist jedoch keine Frage, am liebsten wartet und fährt er die Fahrzeuge seiner Kultmarke.

AWO  Werks GS 350, Bj. 1961
AWO Werks GS 350, Bj. 1961

 

 

Die Bilder des Artikels wurden uns freundlicherweise von Rene N. zur Verfügung gestellt.

Mehr Informationen über AWO gibt es bei mopedprinz.de

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