Die Yamaha YZ 125, Bj. 1986, kann man sicherlich nicht unter der Rubrik „klassisches Geländesportmotorrad“ einordnen. Ihre Gene wurden ganz klar auf den Moto-Cross Einsatz ausgelegt. Doch ebenso wie die verschiedenen Kawasaki Umbauten von ERK oder spezielle Honda oder Suzuki Endurosport-Veredelungen, spielte die Yamaha Mitte der 1980er Jahre ebenfalls mit, im Wettstreit um Endurosporttitel. Am ehemaligen Motorrad von Frank Siedler aus Köln, welches in DM und EM zum Einsatz kam, kann man die speziellen Eigenheiten und Anpassungen an die Anforderungen des Endurosportes gut erkennen. Die klassische MX Herkunft dieses Motorrades lässt sich vor allem am Rahmenheck erkennen, welches ab dem Sitzbankende beidseitig bogenförmig verlängert wurde, um sowohl Kotflügel als auch den verlängerten Auspuff-Schalldämpfer stabil befestigen zu können.  Am Vorderrad helfen eine Kotflügelstrebe aus Aluminium und eine Bremsscheibenabdeckung zur besseren Endurotauglichkeit und unter dem Unterzug sitzt zudem ein stabiler Motorschutz aus Kunststoff.

Die Originalität dieses schön aufgebauten Enduro Youngtimers zeigt sich vor allem daran, dass Rahmen- und auch Motornummer, nach über dreißig Jahren, noch immer identisch zusammenpassen. Für die Servicefreundlichkeit beim Hinterradausbau wurde die Hinterachse linksseitig mit einem Bügel versehen, der sich an die Schwinge anschmiegt und damit ein Gegenhalten  des Monteurs überflüssig macht. Eine geradezu geniale Idee. Für den laienhaften Betrachter erschließt sich eine Besonderheit des Hinterrades eigentlich erst auf den „dritten“ Blick oder bedarf sogar eines gesonderten Hinweises. Das Yamaha-Rad ist bremsseitig mit Z-förmigen Langspeichen ausgestattet, die beidseitig an der Felge schraubt werden. Eine Konstruktion, die in dieser Form wohl eher einer Seltenheit gleicht. Dass diese Yamaha Geländesportrarität nicht nur blitzsauber dasteht und damit eine Bereicherung für die Enduro- Youngtimerklasse darstellt  ist eine Sache. Dass man damit auch richtig schnell unterwegs sein kann ist die Andere. Doch das wesentliche Kriterium für die Klassik-Szene sollte sein, dass es einfach toll ist, wenn ehmals auch seltene Wettbewerbsmodelle zum einen natürlich  bis heute „überlebt“ haben und darüber hinaus nun auch wieder im glänzenden Zustand in den aktuellen Klassik-Veranstaltungen-  quasi unserem „Endurosport Freiluftmuseum“, eingesetzt werden. 

enduro-klassik.de bedankt sich bei Xaver Großbeck, dass er es uns ermöglicht hat, diese schicke und seltene Yamaha YZ 125 abzulichten und vorzustellen.