Für alle HERCULES Freunde gibt es bei uns ein einmaliges Schmankerl. Wir zeigen eine Hercules GS 100 aus 1977: ein Motorrad also, das es so eigentlich gar nicht gegeben hat.

Hercules GS 100 - WerbungIm Herbst 1977 erschien ein HERCULES Werbeplakat, auf dem die aktuellen Geländesporterfolge des Unternehmens (Deutsche Meister: Heino Büse, 350 ccm, und Hans Wagner, 250 ccm) angepriesen wurden. Abgelichtet hat man dabei jedoch eine 100er GS, die sich ein Mitarbeiter der Sportabteilung – Klaus S. – selbst für den Eigengebrauch als „Unikat“ aufgebaut hat. Eine GS 100 hatte HERCULES 1977 nicht im Programm. Es wurden nur die  Hubräume 125, 175, 250 und 350 ccm für käufliche Motorräder angeboten. Lediglich in der DM und EM setzte man mit Arnulf Teuchert ein Werksmotorrad in der 100er Klasse ein. Dieses war  neben einem völlig anderen Rahmen mit einem speziellen Wieditz Zylinder ausgestattet, von dem nur etwa 10 Stück angefertigt wurden.

Hercules GS 100Einen dieser sehr speziellen Zylinder konnte Klaus S. für sein eigenes Motorrad im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit in der Nürnberger Sportabteilung bekommen. Damit baute er für seine Teilnahme an Geländesportwettbewerben einen Motor auf, den er in einem 125 Serienrahmen zum Einsatz brachte. Durch den speziellen Alu-Zylinder mit nikasilbeschichteter Lauffläche – gut erkennbar an der seitlichen rechteckigen Öffnung zu den Überströmkanälen – wurde mit der 100er eine Leistung von 20 PS erreicht.

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Hercules MagazinwerbungDurch ein breit nutzbares Drehzahlband stand bereits ab 3000 U/min genügend Leistung zur Verfügung. Klaus S. berichtete hierzu, dass die eigentlichen Werksmotoren von Teuchert und Gualdi noch etwa 2-3 PS mehr Leistung hatten. Für diese gab es dafür noch einen sehr speziellen Ansaugkanal und eine etwas andere Auspuffanlage.

Sein Motorrad hingegen musste, bis auf den Zylinder und eine nur leicht im Mittelteil verkürzte Auspuffanlage, einer seriennahen Optik zur 125er entsprechen.

Dieses „Werbemotorrad“ aus dem Jahr 1977 konnte nun unter kräftiger Mitwirkung von 2 HERCULES Spezialisten für den Sammler und HERCULES Freund, Franz B. nachgebaut werden. Bis auf das Endstück des Auspuffes gleicht der  sehr gut gelungene Neuaufbau eigentlich dem ursprünglichen Motorrad. Auf dem Tank, wo einst ein Werbeaufkleber angebracht war, prangt heute das Autogramm von Klaus S. Eine sehr nette Geste des ursprünglichen Erbauers für den jetzigen Sammler.

Einige der beigefügten Sportaufnahmen zeigen, wie Klaus S. damals mit dem Motorrad im Renneinsatz unterwegs gewesen ist. enduro-klassik.de bedankt sich bei ihm für die informativen Gespräche und die Überlassung der privaten Aufnahmen.

 

[box type=“shadow“ align=“aligncenter“ ]Technische Daten des vergleichbaren 125er Modells:

7 Gang Sportmotor,
22 PS
Gewicht 118 kg
Federweg vorne 200 mm, hinten 210 mm

Listenpreis 3950 DM

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1 Kommentar

  1. Sehr interessanter Fund.
    Natuerlich war fuer den 100er Motor das Fahrgestell viel zu schwer. Mit 118 Kg +Benzin war die 125 cc, ja sogar die 175 er Ueberfordert.
    Aus dem Grund hat man ja auch fuer Teuchert ein LEICHT CHASSIS gebaut.
    Aber optisch Natuerlich schoen.

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