Man kann von sozialen Netzwerken halten, was man will. Eines aber ist klar – Netzwerke wie Facebook und Co. verbinden Gleichgesinnte überall auf der Welt. Und wie es der Zufall wollte, sind wir beim Surfen auf das Timeline-Bild eines Users gestoßen, das eine ganz besondere Maschine zeigt: eine bildschöne, gelb-schwarze Hercules GS –  Eigentümer und Erbauer Dirk N. nennt sie K125 GS Individual.

Bei enduro-klassik.de erfahrt ihr, was Dirk zum Wiederaufbau seines Bikes bewegt hat – und welche Hürden es dabei zu meistern galt …

  Reifenspur

Am Anfang war der Gedanke …

Ich würde gerne mal wieder … so wie in jungen Jahren …an dem einen oder anderen „Wettbewerb“ teilnehmen. Diese fixe Idee ließ mich nicht mehr los …. einfach mal zu testen ob ich´s noch so halbwegs drauf habe. Nachdem mir klar wurde, (und ich mich auch damit abfinden musste 🙂 ), das ich mittlerweile schon in der „Senioren-Klasse (um nicht zu sagen „alte Herren“) starten muss … na dann bitte auch mit dem entsprechenden Gefährt!

Also habe ich mich auf die Suche nach einer Hercules Enduro aus den 70ern gemacht. Schnell wurde mir klar: Die Enduros von damals waren gnadenlos runtergeritten und die wenigen noch verfügbaren Exemplare werden mittlerweile mit Gold aufgewogen. Da die frühen Hercules Wettbewerbsmaschinen alle mehr oder weniger nach dem Hercules-Baukastensystem aufgebaut wurden, sollte es doch möglich sein, so eine Maschine aus Einzelteilen neu aufzubauen.

Hercules K 125 - Ausgangsmaterial
Die Ausgangssituation: K125 BW, Bj. 1972 vom Bundesgrenzschutz

Ziel war es, kein 100% originales Museums-Motorrad aufzubauen, sondern ein Motorrad, das sich schön um die Ecken zirkeln lässt. Das nett anzuschauen ist, einfach Spaß macht und mit dem ich eben hin und wieder einmal an einer Klassikveranstaltung teilnehmen kann. Und so sammelte ich gebrauchte und neue (alte) Ersatzteile aus der ganzen Welt. Fündig wurde ich in den USA, Italien, England, Belgien und natürlich in Deutschland. Die meisten Teile mussten neu aufgearbeitet werden. Andere, zu spezielle Teile, wurden originalgetreu nachgefertigt.

Ausgangsituation war ein Fragment einer K125 BW mit Schwinggabel Baujahr 1972, die bei eBay keiner haben wollte. Sie hatte ihren Dienst beim Bundesgrenzschutz hinter sich gebracht und stand in einer Scheune in Süddeutschland. Sie musste wohl schon so manchen Ritt gemeinsam mit der Dorfjugend über den Acker erlitten haben.

Im Wesentlichen wurde Folgendes verändert:

– Tank von einer RL (vordere Halterungen mussten angepasst werden)
– Sitzbank, Scheinwerfer und Griffarmaturen sowie Tacho incl. Halterung von einer
  Hercules GS, Baujahr 74
– Rahmenfarbe schwarz glänzend
– 21 Zoll Laufrad vorne von einer XE9
– Alukotflügel
– Stoßdämpfer sind Nachbauten der Hercules Interessengemeinschaft IG
– Rahmen teilweise verstärkt, zusätzliche Halterungen angeschweißt, die hintere Tankaufnahme    
  wurde nach unten und nach vorn versetzt
– Kettenschutz gekürzt
– alle Schrauben, bis auf einige spezielle, durch welche aus VA ersetzt.
– 56er Kettenrad
– alle Lager neu

 

WEITER auf Seite 2 – die Hercules nimmt Gestalt an!

5 Kommentare

    • Danke für den Hinweis – wir haben die Daten von Dirk übernommen – stimmmst du zu, Dirk??? 😉

  1. An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei der Hercules-IG e.V. (http://www.herculesig.de/)
    bedanken. Das ist eine ganz tolle Truppe. Immer wenn ich nicht mehr weiter wusste, wurde mir hier fundiert geholfen.
    Ein User schenkte mir sogar ein seltenes Ersatzteil welches ich zuvor schon lange, lange suchte.

    Günther V. half mir u.a. mit Schablonen, schickte mir Scans von original Zeichnungen und versorgte mich mit vielen nützlichen Infos, die sonst nirgendwo zu finden/lesen sind.
    Also, wenn Ihr mal ein Hercules Projekt plant, bei der HIG seid Ihr bestens aufgehoben!!

    Viele Grüße Dirk

  2. Yep, Günther hat Recht. Das Maß der Hinterradfelge ist 1,85 x 18.
    Habe mich hier vertippt.

    Viele Grüße
    Dirk

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