Diese GS 125 T war der letzte Modelltyp für Drehschieber GS, der Ende 1979 für die Saison 1980 bei Maico aufgelegt wurde. Äußeres Erkennungszeichen hierfür ist der lange Motor mit seitlichen Gehäusedeckeln aus Kunststoff. Die Rohre des Fahrwerks waren etwas schwächer ausgeführt, als bei den großen Modellen. Dadurch war das Fahrzeug deutlich leichter als z. B. eine 250er.
Maico 125 GS/MC gestern und heute:
Die ungeliebten Modelle dieser Geländesportgröße wurden Anfang der 70er Jahre meist stiefmütterlich behandelt. Diese Nachlässigkeit seitens Maico wurde ständig unter Beweis gestellt. Zum Beispiel durch eine direkte Verwendung des MD Motors in den Sportmodellen, die unter harten Bedingungen doch starke Defizite hatten. In Kombination mit schlecht abgestimmten Auspuffanlagen war die Kritik und die Skepsis der Fahrer derart groß, dass dieses Motorrad kaum Nachfrage und dementsprechend keine große Käuferschicht fand.
Ende der 1970er versuchte Maico, das Ruder noch einmal herumzureißen. Der Plan war, die Motoren in das Top-Fahrwerk der großen Maico-Modelle einzubauen. Dafür wurden eigens neue, längere Motorgehäuse hergestellt, die Kurbelwelle verstärkt und ein neuer Auspuff angefertigt. Doch eine der wesentlichen Schwachstellen – das Getriebe – wurde unverändert eingesetzt. Durch die harten Beanspruchungen der Maschinen im Wettbewerbseinsatz kam es durch das Schalten ohne Kupplung zu kompletten Zerstörungen der Schalteinheit bzw. des Getriebes. Auch durch Losdrehen der aufgepressten Zahnräder kam es zu massiven Beschädigungen.
[sam id=“1″ codes=“true“]
Obwohl sich Maico redlich bemüht hatte: Die Gegner in jener Zeit waren mit ihren Weiterentwicklungen in dieser Klasse zu schnell und deutlich besser – kein Hahn krähte mehr nach der 125er Drehschieber. Heute sieht die Sachlage schon etwas anders aus. Die 125er ist ein Fahrzeug, das rar geworden ist. Unter Umständen kann man für diese Maico Drehschieber Orgeln im restaurierten Zustand eine Menge Euros loswerden.
Das vorgestellte Motorrad wurde von Chris T., 29 Jahre alt und im Odenwald zu Hause, im Schrottzustand und mit völlig falsch montierter Vorderradbremse gekauft. In der Restaurierungszeit von eineinhalb Jahren galt es für ihn, einige große Hürden zu überwinden. Dabei waren ihm Walter Nieser, Hans Hinn und Ernst Brehm behilflich. Nach etlichen Anpassungen am Vergaser fährt seine „Drehschieber-Orgel“ heute wunderbar und ist im Klassik Endurosport ein seltener Hingucker.
[box type=“shadow“ align=“aligncenter“ width=“620″ ]Technische Daten:
- Maico GS 125 T
- 124 ccm Hubraum
- Drehschiebersteuerung
- Bing-Vergaser
- 6 Gang-Ziehkeilgetriebe
- 27 PS.[/box]
Vielen Dank an Chris T. für den Beitrag und die Fotos.
Tolle Maschine–denke, ich habe die Maico schon in Ulfenbach 2013 gesehen bei der Schlammschlacht. Jedenfalls fuhr da aich einer 125er mit–ging klasse.
Gruß
Jürgen